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Schlussresümee ? Das berühmte "Indien liebt man oder man hasst es" trifft für uns nicht den Kern : trotz mancher Ärgernisse erinnern wir uns an überwiegend freundliche oder sogar liebenswerte Menschen, die bei aller gewöhnungs-bedürftigen "Distanzlosigkeit aus Neugier" immer hilfsbereit waren. In einer Mischung aus Respekt und Mitleid bezgl. der Lebensumstände der durchschnittlichen (d.h. nach wie vor armen) Bevölkerung erkennen wir : es gibt glücklichere Lose, als in Indien geboren zu sein und dort leben zu müssen !
Während der historische Bahnhof als Hinterlassenschaft des Brexits aus Indien (schon aufgefallen ? die haben sich schon immer aus dem Staub gemacht, wenn sie alle Vorteile hinreichend lange abgezockt haben) trotz des hupend-chaotischen Verkehrs einen gewissen Ruhepol darstellt, liefert ein Eintauchen in das Gewimmel der engen Gassen des "Altstadtbezirks" die schon mehrfach beschriebenen Szenen eines Alltags, den zumindest wir nur zeitlich beschränkt aushalten möchten ...
Wir sind zur Verschiffung unseres Autos nach Mumbai und dürfen beim Stadtrundgang noch einmal die Eindrücke und Bilder aufnehmen, die  die einzigartige Mixtur aus Faszination, Frustration und ... Mitleid darstellen, die uns immer wieder in den Bann zieht ...
Sonne geht unter, Schiff fährt aus dem Bild (direkt VOR der Sonne abgedrückt wäre auch deutlich zu viel Kitsch !); so satte Symbolik sagt wohl : time to go !
Mit nur noch einem kleinen Nachtrag : so sah der berühmte "Blutmond" über unserem Strand aus -
lange angekündigt, trotzdem fast verpennt und des-halb nur aus der Hand "geschossen", aber dafür ....
Leider hat unser tapferes Müllsammelteam nur ein Mandat zur Begehung des von uns Touris ohnehin sauber gehaltenen Strandes und irgendwann kommt die resignative Erkenntnis aus Selbstschutz : es ist IHR Land, reg dich nicht auf ! Als dann aber im GOA-Chronicle ein Artikel mit Foto unserer Fahrzeuge erscheint mit dem Tenor : Europäische Touristen ver-müllen unseren Strand ! reisst Herrn Flott dann doch noch mal die Hutschnur und er verfasst einen gehar-nischten Leserbrief - der natürlich nie erscheint !
Und jedes Wochenende addieren sich neue Müllmengen zu den Hinterlassenschaften der ganz bestimmt die Ruhe und die saubere Natur ebenso erfolglos gesucht und dann erfolgreich versaut habenden Vorwochen-endlern, offensichtlich nach dem Motto : nur wo ich in meinem EIGENEN Dreck gehockt, gekocht und gegessen habe, bin ich wirklich gewesen !!
Und unter der Woche kann man auch von einem nahezu paradiesischen Idyll sprechen, das aber pünktlich an jedem Wochenende empfindliche Eintrübungen erfährt :
etliche Busse entlassen dutzende indischer Wochenend-touristen auf den Strand - mit Bierfässern, fetten Autobatterien und maxi Diskoboxen und platikmüll-lastigem Catering auf dem Parkplatz im Rückraum !
Nun, eigentlich wollten wir noch weiter gen Süden nach Kerala und bis hinab zur Südspitze Indiens, aber dann häufen sich Begegnungen wie oben mit Stossstange an Stossstange - Bremsungen : wo du und ich nicht im Traum an´s Überholen denken, kommt dir der indische truck-driver schon auf deiner Spur entgegen - und irgendwann mag Frau Hurz, die ja, weil Linksverkehr, den Gegenverkehr immer auf sich zurasen sieht, nicht mehr !!
Wir gehen in uns (ähnlich wie dieser alte Mann und das Meer bei seiner täglichen Morgenverrichtung) - und beschliessen den Rückzug an unseren Traum-stand in Agonda, wohin sich immerhin auch schon Overlander nach nur 3 !!! TAGEN im indischen Verkehr gerettet haben, um sich 9 !!! WOCHEN bei täglich ausreichend Kingfisher-Bier zu erholen !
Aber der Schwerpunkt sind die oben zitierten Tempelanlagen mit einer schier unglaublichen Fülle an Details, die mühelos für Wochen reichten -  wenn es nicht so heiss wäre !
Neben den zahllosen religiösen gibt es auch etliche profane Bauwerke mehrerer Herrscherdynastien, wie z.B. links die komfortablen Elefantenställe oder unten das extravagante "Bad der Königin" ...
Hampi erstreckt sich über ein riesiges Areal, das neben staubiger Wüste auch reizvolle Landschaften aufweist  und das man am Sinnvollsten mit dem Fahrrad erkundet - unsere aus dem indischen (Fahrrad-) Rahmen fallenden Falträder erwecken hinreichend grosse Aufmerksamkeit !
Und auch die Namensgeber der hier vertretenen Wunderwerke seien nur exemplarisch und auszugs-weise zusammengefasst an dieser Stelle erwähnt, man kann sie also auch leicht überspringen :
Kadlekalu Ganesha, Lakshmi Naramiha Tempel, Chandikeshwaria T., Uddana Virabhadva T., Prasanna Virupiksha T., Hazaranama Tempel .... um nur einige wenige auszuschreiben - und um bei Gefallen die  Zunge anzutrainieren ...
Hampi ist so ziemlich die grossartigste Ansammlung unterschiedlichster Tempel- und Palastanlagen, die Indien an einem Ort konzentriert zu bieten hat ! Und keine Angst, nach intensiver interner Diskussion haben wir uns entschieden, an dieser Stelle nur einige (repräsentative ?) Beispiele vorzustellen, um ein wenig die unglaubliche Bandbreite der Bauwerke und Stilrichtungen anzutippen -
der Detailvortrag bleibt ebenfalls mal wieder für spätere Seniorentreffen ...
Nach einigen seeehr entspannten Tagen am Agonda Beach fühlen wir uns doch bemüssigt, noch mal etwas Kultur zu tanken - wir fahren auf Nebenstrassen (weil da ja nicht so viel Verkehr ist) in´s Landesinnere nach Hampi. Und finden raus, dass weniger Verkehr das Fahren auf Indien´s Strassen nicht unbedingt sicherer macht, denn wo weniger Autos - da kann man doch viel ungestörter rasen, oder ?
Ein Dauer"konflikt" zwischen Frau Hurz und Herrn Flott, seit es dieser herrliche Film desselbigen Titels mit Jack Nicholson und Morgan Freeman thematisiert : ob beim Wein oder den Fleischstücken vom Grill - während Frau Hurz es konsequent durchzieht, das Beste zuerst zu verputzen (man könnte danach ja satt sein !), hält es Herr Flott eher mit dem Steigerungsprinzip ... aber jetzt weichen wir doch zu sehr ab !
      Indien - zum Letzten
oder : Das Beste zum Schluss ?
Jan/Feb 2018